Das neue Zeitalter


Vom Wachstum in die Verantwortung


Das neue Zeitalter wird regiert von den Zeichen Steinbock und Krebs

Weltenjahr und Zeitalter: Nicht Wassermann, sondern Steinbock

 

The Age of Aquarius, ein neues Zeitalter der Menschlichkeit, des höheren Wissens und der Freundschaft: Wie schön wäre es, wenn dies tatsächlich gerade beginnen würde. Doch leider ist die Geschichte vom Wassermann-Zeitalter nur eine Art Volksmärchen. Schauen wir auf die wirklichen Konstellationen, zeigt sich ein derartiges Zeitalter nicht. Stattdessen sehen wir einen anderen wichtigen Anzeiger für größere Epochen, und zwar die Galaktischen Knotenpunkte an den Sonnwenden. Das spricht für eine kollektive Wendezeit. Dabei ist der aufsteigende Knotenpunkt gerade am Tiefpunkt der Ekliptik angekommen, der absteigende hingegen am Höhepunkt.

 

Die Annahme, dass es große Zeitalter geben soll, beruht zunächst darauf, dass schon in der Antike beobachtet wurde, wie der Frühlingspunkt ganz langsam durch die Sternbilder wandert, und zwar rückwärts. Schuld daran ist die Präzession, ein Phänomen, das es gibt, weil die rotierende Erde ähnlich wie ein Kreisel taumelt. Wobei die Dauer einer Taumelbewegung knapp 26000 Jahre beträgt. Dieser Zyklus ist außerdem als Weltenjahr bekannt.

 

Der Frühlingspunkt gilt in der Astrologie als Startpunkt im Tierkreis und steht für alles, was sich neu durchsetzt. Vor ungefähr 2000 Jahren bewegte er sich vom Sternbild Widder in das der Fische. Deswegen glaubte man zu jener Zeit, dass sich Eigenschaften der Fische auf der Welt ausbreiten würden. Ein Irrtum, wie wir heute wissen. Denn die Eigenschaften der Tierkreiszeichen beziehen sich auf die Jahreszeiten - und die kommen natürlich nicht von den Sternen.

 

Basierend auf einem Irrtum sollte also um das Jahr 0 das sogenannte Zeitalter der Fische beginnen, das der Menschheit Erlösung und Frieden zu bringen hatte mit der Geburt des Christus. Somit hätten sich aber in den vergangenen 2000 Jahren Eigenschaften der Fische durchsetzen müssen. Zum Beispiel Mitfühlen, Loslassen, Einssein mit Allem, Stille, Friedfertigkeit, Nächstenliebe, Bescheidenheit, Hingabe, universelle Liebe, Erlösung und Hilfsbereitschaft. Themen die durchaus von Jesus gepredigt wurden, dann aber eben nicht von der Menschheit umgesetzt worden sind. Schauen wir nämlich, welche Eigenschaften die vergangenen 2000 Jahre am besten beschreiben, erkennen wir keine Epoche der universellen Liebe. Stattdessen sehen wir unzählige Kriege, die Ausbeutung der Natur, eine enorme Freisetzung von Energie und übertriebenes Wachstum.

 

Weil der Frühlingspunkt immer rund 2000 Jahre in einem Sternbild verweilt, folgerte man außerdem, dass um das Jahr 2000 n. Chr. dann der Übergang von den Fischen in den Wassermann kommen müsste, und freute sich vielerorts auf das beginnende Wassermanzeitalter. Leider ein weiterer Irrtum. 

 

Denn selbst wenn die Geschichte vom ausgehenden Fische-Zeitalter richtig wäre, müssten wir berücksichtigen, dass die Wanderung des Frühlingspunktes durch ein Zeichen gar nicht 2000, sondern rund 2150 Jahre dauert. Ein Zeitabschnitt von 2000 Jahren entspräche dabei einem Bereich, der nur 28° der Ekliptik umfasste. Das Sternbild Fische nimmt jedoch rund 37° der Ekliptik ein. Aufgrund der Größe der Fische kann das Wassermannzeitalter also erst um das Jahr 2600 starten - wird es aber nicht. Denn die Eigenschaften vom Tierkreiszeichen Wassermann dürfen nicht verwechselt werden mit denen der Sterne im gleichnamigen Sternbild. Was diese uns im Jahr 2600 bringen werden, bleibt abzuwarten.

 

Galaktische Knotenpunkte als Anzeiger für die echten Zeitalter

 

Viel besser passt als Anzeiger für die Zeitalter ein ganz anderer Punkt: Der Schnittpunkt jener Ebene, auf der sich die Erde um die Sonne bewegt, mit der nächst höheren Ebene, auf der die Sonne um das Zentrum der Milchstraße kreist.

 

Stellen wir uns die beiden Ebenen wie zwei Ringe vor, kreuzen diese sich an zwei genau gegenüber liegenden Punkten. Die werden auch als "Galaktische Knoten" bezeichnet. Ähnlich wie die bekannteren Mondknoten stehen sie für karmische Themen, hier aber für höheres, kollektives Karma. Sie wandern mit der Präzession in 72 Jahren einen Grad vorwärts durch den Tierkreis. Die Galaktischen Knoten spielten übrigens auch in der Astrologie der indigenen Völker eine sehr große Rolle. Bei den Maya galten sie sogar als Kriterium für den Himmel an sich, weswegen ihr Schriftzeichen für "Himmel" den Schnittpunkt der beiden Himmelsbahnen zeigt.

 

Wintersonnwende am Galaktischen Knoten

 

Hier gibt es nun tatsächlich eine besondere Konstellation: Denn die Sonne steht gerade für wenige Jahrhunderte immer zur Wintersonnwende am Galaktischen Knoten. Dort scheint außerdem die Milchstraße am hellsten, weil hier ihre meisten Sterne und ihr Zentrum sind. Zudem ist mitten in diesem Bereich ein dunkler Spalt zu erkennen, der aus stellarem Staub besteht, welcher das Licht der Sterne absorbiert. Dieser Spalt wurde von den Maya übrigens als Eingang für die verstorbenen Seelen ins Jenseits betrachtet.

 

Bis heute stellt die Wintersonnwende für die meisten Kulturen einen wichtigen Wendepunkt im Jahreskreis dar. Sie zeigt den dunkelsten Tag auf der Nordhalbkugel, der aber auch jener Tag ist, an dem das Licht wiederkehren wird. Und das passiert derzeit an einem Punkt im Himmel, wo die Maya das Tor zur Unterwelt vermuteten. Düstere Deutungen könnten nun schließen, dass die Wiederkehr des Lichts, ja die Hoffnung der Menschheit gerade durch den Orkus muss. Daher rühren wohl auch die Mythen vom Weltuntergang aus Sicht der Maya um das Jahr 2012.

 

Das "Tor der Seelen zur Unterwelt", der dunkle Spalt im hellen Bereich der Milchstraße, befindet sich allerdings mit einer Gesamtlänge von ca. 5° auf der Ekliptik. So gesehen steht die Sonne zur Wintersonnwende seit rund 140 Jahren bereits dort und wird es die nächsten 210 Jahre auch noch tun. Für uns ist diese Konstellation also normal.


Derzeit befindet sich die Wintersonnwende genau am unteren Schnittpunkt von Erdumlaufbahn und Milchstraßenbahn
Aus Sicht der Erde befindet sich die Wintersonnwende derzeit am unteren Schnittpunkt von Erdumlaufbahn und Milchstraßenbahn

Da es sich bei der Wintersonnwende um einen wichtigen Punkt auf der Ekliptik handelt, während der Galaktische Knoten die Berührung zur nächst höheren Ebene anzeigt - ist das Zusammentreffen dieser beiden Punkte aus astrologischer Sicht ein besonderes Ereignis. Dabei kommt es nur ein Mal in ungefähr 26000 Jahren vor, dass dieses Zusammentreffen erreicht wird. Schauen wir spaßeshalber, was vor ungefähr 26000 Jahren mit der Menschheit los war, können wir immerhin feststellen, dass zu jener Zeit der letzte Neandertaler verschwand.

 

Die Wintersonnwende am Galaktischen Knoten kann daher sehr gut für den Beginn eines neuen Weltenjahres stehen. Hier muss der moderne Mensch natürlich nicht gleich aussterben, aber es sollte sich eine andere Art des Menschseins durchsetzen - für die globale Verantwortung eine selbstverständliche Lebensgrundlage ist.

 

Das Neue Zeitalter: Vom Schützen in den Steinbock

 

In der Astrologie steht der Punkt der Wintersonnwende für den Beginn vom Zeichen Steinbock. Davor befindet sich der Schütze. Betrachten wir den Galaktischen Knoten als Anzeiger für Zeitalter, müssten wir uns in den vergangenen ca. 2150 Jahren also in einem Schütze-Zeitalter befunden haben. Das passt ziemlich gut, denn kaum eine Zeit zuvor ist einhergegangen mit so viel Wachstum, Vermehrung, Missionierungsdrang und der Durchsetzung von Ideologien mit Feuer und Eifer wie diese, die sich außerdem durch Maßlosigkeit und optimistische Selbstüberschätzung ausgezeichnet hat. Wobei sich der Mensch beinahe gottgleich und verschwenderisch die Erde untertan gemacht hat. Positiv an dieser Phase war natürlich der Aspekt des geistigen Wachstums, der allgemeinen Bildung, der großen Reisen und der neuen Völkerverständigung mit entstehender Globalisierung. Diese Phase hat derzeit ihren Höhepunkt erreicht. Nun befindet sich der Galaktische Knoten jedoch im Steinbock. Das dürfte zunächst zu einer Krise führen, kann dann aber auch Konzentration auf das wirklich Wichtige bringen.

 

Wir kommen also aus einem Zeitalter des Wachstums in ein Zeitalter der Verantwortung. Das geht nicht ohne eine Landung auf dem Boden der Tatsachen, nicht ohne gesunde Beschränkung und bewussten Umgang mit den Erdressourcen. Anstatt nach Quantität sollten wir besser nach Qualität streben. Es dürfte eine Epoche der Nachhaltigkeit, der Ehrlichkeit und Wahrheit bevorstehen. All diese Werte werden zum Beispiel konsequent unter anderem eingefordert von Greta Thunberg - ein Steinbock, wobei Mond und Merkur sich bei ihr ebenfalls im Steinbock befinden.

 

... und von der Technik zur Seele

 

Zu berücksichtigen ist auch, dass der genau gegenüberliegende andere Knotenpunt der beiden Bahnen jetzt von den Zwillingen in den Krebs gewandert ist.

 

Wir müssten also bis vor Kurzem zusätzlich in einem Zwillinge-Zeitalter gewesen sein. Die Zwillinge-Seite dieses Zeitalters hat dabei weltweiten Handel, viele Entdeckungen, Erfindungen und neue Kenntnisse mit sich gebracht, von weiterentwickelten Kommunikationstechniken wie Papierherstellung und Buchdruck bishin zum Worldwide Web. Der Zwillinge-Seite dieses Zeitalters haben wir außerdem die Alphabetisierung, aber auch die Instrumentalisierung der Welt, den Siegeszug des Handels und die Herrschaft des Geldes zu verdanken.

 

Mit dem Eintritt der Galaktischen Knotenpunkte in die Zeichen Krebs und Steinbock werden wir nun dazu aufgefordert, innezuhalten. Zur Besinnung zu finden, das wirklich Wichtige zu erkennen und vielleicht auch wieder etwas langsamer zu werden. Mehr auf die Seele als auf das Geschäft zu achten. Die wahren Werte zu erkennen und Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen. Wir dürften uns dabei in einer großen, lang andauernden Reformation befinden - gerne wörtlich genommen als Rückbesinnung auf die natürliche Form und die wirklichen Gesetze unseres Planeten.


Zyklus der Großen Konjunktion von Jupiter und Saturn © Christine Keidel-Joura

Zusätzliche kleinere Epochen

 

In einem großen Zyklus von rund 2000 Jahren gibt es auch noch kleinere Epochen, die auf anderen Faktoren basieren. Insbesondere gibt es hier einen Rhythmus von ca. 250 bzw. 500 Jahren - und einen weiteren, der ungefähr 200 Jahre andauert. Dieser steht in Verbindung mit der Großen Konjunktion von Jupiter und Saturn, die zwar alle 20 Jahre stattfindet, aber nach 200 Jahren dann ein neues Element betritt.

 

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 Literaturhinweis: Kritik der astrologischen Vernunft, Dieter Koch, Verlag der Häretischen Blätter